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  • Autorenbildclearview Martine Burgy

Ein Bonbon entsorgen, nicht eines hinzufügen - Der unruhige Geist

Gestresste Tage, ein Jonglieren von gefühlten 100 Bällen und der Geist weiss: "wenn jetzt noch jemand mit irgendetwas kommt, dann beiss ich ihm den Kopf ab…". Grr. - Kommt das irgendwie bekannt vor? Der Fall ist "klar". Je mehr Bälle wir gleichzeitig zu jonglieren versuchen, umso grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ball fällt. Na, und wenn eins fällt, so versucht man oft noch, es aufzuheben und gleichzeitig die anderen Bälle in der Luft zu halten. Na, wenn das mal gut geht.

Diese klassischen Alltagsüberforderungssituationen können einmalig sein (ja, klar doch) oder ein wiederkehrendes Muster, wobei der Geist auf einen Zusammenbruch des Systems hinarbeitet (schon eher).

 

Mit anderen Worten: man macht mehr von dem, was den Geist tatsächlich in Unruhe versetzt in der höchst widersprüchlichen Annahme, dass dies den Geist in Ruhe versetzt?! Das Motto in diesem Fall lautet dann: "nur noch schnell dies erledigen und noch kurz das…" oder: "…wenn ich dies erledigt habe, dann kann ich mich ausruhen…". Im Grunde beschleunigen wir unwissentlich das Problem gleich von zwei Seiten her. Wir tun mehr UND gleichzeitig geben wir dem System weniger Generationszeit. - Stupid? - Jaaa.

Hierbei gilt es hingegen zu betonen, dass viel Arbeit nicht unbedingt ein Problem darstellt. Eher ist es, dass viele verschiedene Tätigkeiten in immer schnellere Kadenz auf das System reinprasseln. Da es im Allgemeinen eine Weile dauert, bis wir das Problem auch nur ansatzweise erkennen können, hat sich normalerweise ein ziemlich grosses Schadenspotential im Geist anhäufen können. Na, wenn man das einmal verstanden hat, so kann man verstehen, dass schnelle Lösungen nicht wirklich funktionieren können. Zumindest nicht nachhaltig.

Okay. Nehmen wir an, wir erkennen, dass wir mehr Ruhe benötigen. Was dann? - Zum einen ist der Geist nicht gewohnt, ruhiger zu sein und auf Kommando schon gar nicht. Zum anderen wissen wir oft nicht mehr, wie wir es angehen könnten und die einzig wirksamen Rezepte dauern lange. Wir möchten jedoch Ruhe - und zwar JETZT! SOFORT! Nicht erst in Jahren. Hm.

Also denkt sich der Geist: "ich gönne mir ein heisses Bad", oder: "ich gehe in die Ferien und liege an den Strand", oder: "ich düse Mal eben in eine Yogastunde am Abend; dann ist alles wieder gut", oder: "ich dämpfe und töte die Unruhe mit irgendwelchen Pillen, Alkohol oder sonst eine der vielen Geisttötenden Möglichkeiten", oder: "ich liefere mich in eine Klinik oder Wellness Hotel ein und lasse mich etwas verwöhnen".

Keine Frage. Es sind viele kurzfristigen Möglichkeiten vorhanden, manche besser als andere. Allen jedoch ist gemeinsam, dass das unterliegende Thema unterschätzt und/oder übertüncht wird. Es wird in kurzer Zeit weder gelöst noch wirklich bearbeitet werden können. Wie auch?! - Schliesslich ist das Thema ja auch nicht aufs Mal einfach da gewesen, sondern wurde über Jahre - wenn nicht Jahrzehnte - genährt und gefördert. Man kann sich eine Klangschale vorstellen, die mit vielen Bonbons (stellvertretend für Wünsche, Verlangen, Vorstellungen, Prägungen, usw.) gefüllt ist. Wenn man eine solche Klangschale anschlägt - wie erwarten Sie, dass diese tönt? - Eben.

Die Aufgabe demnach ist es, die Klangschale - das heisst den Geist - eins ums andere von seinen vielen Bonbons - das heisst Wünsche, Verlangen, Vorstellungen, Ideen, Konzepte, Prägungen, usw. - zu befreien. Und ja, das ist eine RIESIGE Aufgabe.

Die meisten Menschen wären zwar bereit, etwas zu unternehmen. Aber eben, es soll bitte SOFORT wirken. Aus eigener langjähriger Erfahrung weiss ich, dass die kurzfristige Taktik höchstens begleitend unterstützt und natürlich nur, wenn man etwas tut, das den Geist NICHT abstumpft, zudröhnt oder abwürgt.


Das Motto sollte sein: "Ein 'Bonbon' entsorgen und NICHT eines hinzufügen".


Man muss es klar anerkennen: Es ist viel Zeit damit zugebracht worden, die Schale zu füllen. Man kann also kaum erwarten, dass sie 'speedy' entleert wird. Es braucht demnach viel Zeit und Geduld. Es ist jedoch gleichzeitig die lohnendste Tätigkeit, die man sich vorstellen kann. So wird der Geist nach und nach von Ruhe, Freude und Zufriedenheit durchdrungen.

Zur Erinnerung: die 'Klangschale' (d.h. der Geist) soll geleert werden, damit sie wieder wunderbar anklingt; also bitte nicht (wieder) füllen. Auch wenn ich es betone. Es ist ein unbeaufsichtigter Geist, der unkontrolliert Muster, Prägungen, Verlangen, Wünsche, Vorstellungen und Konzepte ansammeln konnte - und damit Chaos und Leid verursacht.

Die grosse Frage, natürlich, lautet demnach: WIE komme ich wieder zu einem ruhigen und freudvollen Geist? - Nun, persönlich kann ich diesbezüglich z.B. Yoga-philosophische Selbstreflexion sehr empfehlen. Diesbezüglich begleite ich Sie gerne in Einzel- oder Gruppenstunden bei mir zuhause, vor Ort oder via Skype. Rufen Sie mich an (Tel. +41 79 226 46 41) oder senden Sie mir eine E-Mail (inbox@clearview.ch). Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme.

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