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Meditation - Was, Wie und für Wen?

Autorenbild: clearview Martine Burgyclearview Martine Burgy



Meditation – Für wen ist es geeignet?

Persönlich setze ich mich schon seit Jahrzehnten mit Meditation in irgendeiner Form auseinander. Schon in meinen 20ern hatte ich ein paar doch sehr zaghafte Versuche unternommen etwas experimentiert (kein grosser Erfolg).


Später kam eine Phase mit imaginären Reisen aus dem Shamanismus. Obwohl die Erfahrungen und teils auch Einsichten durchaus interessant waren und auch einen gewissen Reiz auslösten, war es dennoch ersichtlich, dass das nur eine Zwischenphase sein würde. Es bewegte sich zu sehr nur auf der subtilen Ebene, wo man sich leicht verlieren kann.


Jedenfalls beendete ich diese Phase mit dem für mich irgendwie vertrauten und bekannten Yoga, zu dem ich vor ca 17 Jahren völlig überraschend Zugang gefunden hatte. Mir schien es damals, als ob ich diese uralte Schule schon seit ewig kannte.


Nun, mit dem Yoga kam zunächst eine Phase, wo ich mit verschiedenen Entspannungstechniken (body scan, Yoga Nidra, u.a.m.) in Berührung kam und auch ziemlich regelmässig pflegte. Ich erwähne dies hier nur, weil diese verschiedenen Techniken zuweilen unter dem Begriff der Meditation subsumiert werden. Aus meiner Sicht haben diese Techniken jedoch nicht viel mit Meditation im klassischen Sinne gemein.


Trotzdem haben sie ihren Wert, da sie sehr effektiv und innert kurzer Zeit ein angespanntes System in die Entspannung zu bringen vermögen. Insofern eignen sie sich super für Menschen, die nach einem hektischen Arbeitstag etwas entspannen möchten. Sie sind zudem durchaus sinnvoll, eine der gängigen Entspannungsübungen vor der eigentlichen Meditationsübung zu machen, weil es den Geist schon Mal in ruhigeren Zustand bringt.


Das bringt mich endlich zur Übung einer Meditation. Eine klassische Definition aus dem Yoga ergibt sich aus einem Prozess oder stetigen Entwicklung von einer äusseren Fokussierung zum Fokus auf innere Aspekte des Geistes. D.h. wir alle kennen, denke ich, den plappernden Geist mit seinen – ja, tausenden Gedanken, die kreuz und quer schneller als die Lichtgeschwindigkeit durch den Weltraum des Geistes ziehen. Tatsächlich kann man den Vergleich des Geistes mit dem Weltraum machen. Viel Raum und Tausende von Sternen, Planeten, Kometen, etc. die mit rauschender Geschwindigkeit durch das All fliegen. Auf den Geist übersetzt wäre das All der Geist und die Sterne die Gedanken, Erinnerungen, Vorstellungen, etc..


Wenn wir uns nun soweit entwickelt haben, dass wir die äusseren Reize, die auf uns einwirken, schon recht gut ignorieren können, so geht es in einem nächsten Schritt darum, sich auf Ablenkungen im Geist zu konzentrieren. Das heisst: es geht darum, dass der Geist einpünktig auf ein bestimmtes Meditationsobjekt wird und man sich eben nicht von anderen Gedanken – die nichts mit dem Meditationsobjekt zu tun haben – ablenken lässt. Ja, ein riesiges Unterfangen. Keine Frage. Und dennoch – es ist möglich. Mit viel Geduld und viel Übung lässt sich der Geist zähmen. Die Entwicklungsschritte, wenn man sich auf den Geist beginnt zu konzentrieren sind „Konzentration – Meditation – Absorption“. Auf Sanskrit: Dharana – Dhyana – Samadhi. Meditation ist hierbei nichts weiter als ein spontaner Übergang der Konzentrationsphase und Absorption entsprechend ein spontaner Übergang der Meditationsphase. Bei der Absorption wird man eins mit dem Objekt, auf das man meditiert. Es kann verglichen werden mit einem Spiegel, der jedes Objekt vollständig absorbiert, das vor ihm gesetzt wird.


Kurzum: zuerst versucht man sich zu konzentrieren. Dazu sollte man sich für ein Meditationsobjekt entscheiden, auf das man sich konzentrieren möchte. Zu Beginn kann man durchaus z.B. eine Blume oder noch spezifischer eine Rose oder Lotusblume wählen. Während der Konzentrationsphase lässt man alle Gedanken zu, die irgendwie mit dem Objekt zusammenhängen. Alle anderen Gedanken lässt man aussen vor. Wichtig hierbei ist, dass man voll konzentriert und bewusst dabeibleibt. Sobald man abschweift, ist man nicht mehr bewusst und hat vergessen, worauf man sich konzentrieren wollte. Schwierig? Nun, wir sind uns ja gewohnt, ein gewisses Mass an Konzentration im Alltag hinzukriegen. Wenn wir unkonzentriert bei der Arbeit sind, so kommt das im Allgemeinen nicht so gut und führt zu mehr Stress und Fehler. Je konzentrierter, umso besser.


Meditation sollte also relativ einfach sein für Menschen, die schon ein hohes Mass an Konzentrationsvermögen mitbringen. Trotzdem kann es ziemlich herausfordernd sein, nur zu sitzen und den eigenen Geist zu beobachten, respektive im Innern auf ein Objekt zu fokussieren.


Nun, mit der Zeit und der regelmässigen Übung wird die Konzentration immer besser und die Bandbreite, was man zulässt an Gedanken immer enger. – Bis es schliesslich fliessend in eine Meditation mündet, wo immer wieder der gleiche Gedanke, zielgerichtet auf das Meditationsobjekt „zufliegt“. Das ist so ein Moment, den man nicht vergisst. Ein Hurrah-Moment. Nichts anderes kommt an Gedanken rein. Nur der Gedanke an dieses eine Objekt. Schliesslich verschmilzt man damit und wird mit diesem Objekt vollständig absorbiert, vereint. Das ist dann ein erster Samadhi- Zustand, zu dem es nichts mehr zu sagen gibt an dieser Stelle. Die drei Prozess-Abschnitte sind miteinander verbunden und die Übergänge entsprechend fliessend.


Für wen ist Meditation geeignet? – Nun, im Grunde für jeden. Jeder übt von dem Punkt an, wo er oder sie eben steht. Entsprechend kann jemand mit hohem Konzentrationsvermögen schnell Zugang zur Meditation finden, während jemand anderes sich zunächst vermehrt mit dem Körper und anderen Aspekten beschäftigen möchte.


Es ist auf alle Fälle sehr hilfreich, wenn man z.B. im Anschluss an eine Yoga-Klasse die Gunst der Stunde wählt, um zu meditieren. Warum? – Nun, das gesamte System ist im Allgemeinen nach der Yogaklasse super entspannt, was das Konzentrieren begünstigt.


Wenn Du mehr über das Thema lernen möchtest, so sende mir gerne eine direkte Nachricht.

Herzlich, Martine

OM

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